Die Kirche trägt den Namen der Heiligen Margaretha von Antiochia (gest.305). Die berühmte Heilige des Mittelalters (vierzehn Nothelfer, Virgines capitales) soll durch ihre Amme zum Christentum gekommen sein – ihr heidnischer Vater verstößt sie daraufhin, daher das Handkreuz als Attribut. Ihr zweitwichtigstes Attribut ist der Drache, der für den Teufel steht, der sie in Gefangenschaft mehrfach versuchte zu verschlingen. Teilweise wird ihre Legende auch mit der von dem Drachentöter Georg verbunden. Ihr Namenstag ist der 20. Juli.
Die Kirche ist im gotischen Stil erbaut. Der Westturm wurde 1872 errichtet. Der Chor, der außen 6 x 8,55 m beträgt, ist zum Teil geschlossen und hat keine Streben. Das Schiff von 7,16 x 10,30 m hat kleine, gleichmäßig verteilte Fenster ohne Maßwerk.
Im Innern zeugt eine Nische der Nordmauer von älteren Resten einer Vorgängerkirche. Als Decke ist eine durchgehende Holztonne mit Gemälden aus dem 18. Jahrhundert eingezogen (Anbetung des Kindes, Auferstehung, Himmelfahrt ). Diese Gemälde haben als Vorlage die Kupferstiche von Matthäus Merian aus der Merianbibel. Bemerkenswert sind die spätgotischen Wandmalereien im Chor; an der Nordseite ist Christus als Weltrichter in der Mandorla, an der Südseite der Hl. Christophorus dargestellt. Die Bilder wurden erst wieder Anfang des 20. Jahrhunderts entdeckt und letztmalig 1992/93 restauriert. Die Altarwand um 1690 erinnert an eine Fassade mit 2 Türen und 4 Säulen. Seitlich stehen Petrus und Paulus, das Gewand in barocker Knitterung. Auf dem Giebel ist ein kleiner spätgotischer Holzkruzifixus. Die Hufeisenempore, an den Längsseiten zweigeschossig und auf der Westseite mit Orgel, zeigt Malereien mit christlichen Symbolen. Hölzerne Taufe und Lesepult stammen ebenso aus dem 18. Jahrhundert. Ein Grabstein für Georg Friedrich Ungebauer (gest. 1687) ist durch die rechte Säule der Altarwand verdeckt. Zwei Engel halten das Wappen (Winzer mit Taube), darunter befindet sich ein Schriftteppich, im Sockel ist eine Kartusche mit Leichentext. Hinter dem Altar befindet sich noch eine mittelalterliche Truhe.
Die Kirche hatte Anfang des 20. Jahrhunderts noch drei Glocken, über die Bergner berichtet:
Die älteste Glocke von 1454 ist 78 cm hoch, die zweite Glocke ist 65 cm hoch und die dritte Glocke ist 42 cm hoch.
(Text: Susanne Riemer-Ranscht)