Dorf­kir­che Bran­dero­de

Die Kir­che war im Mit­tel­al­ter ein Fili­al von Gröst, d. h. der Grös­ter Pfar­rer betreu­te die Kir­che. Die im Kern noch roma­ni­sche Kir­che mit west­li­chem Quer­turm und gera­de geschlos­se­nem Ost­chor wirkt durch das brei­te Schiff und die Anbau­ten im Süden ein­zig­ar­tig, oder wie es Berg­ner 1909 aus­drückt: „Nach außen wirkt die auf­stei­gen­de Bau­grup­pe in ihrer unge­pfleg­ten Haut äußerst male­risch“.

In der Nord- und West­wand sind noch roma­ni­sche Fens­ter vor­han­den. Die Anbau­ten der Süd­sei­te und die Spitz­bo­gen­tü­ren stam­men dann aus der Spät­go­tik. Unter der Holz­ton­ne, die Schiff und Chor über­spannt, ist eine baro­cke Hof­ei­sen­em­po­re mit Empo­ren­ma­le­rei – die im Brust­bild mit Attri­bu­ten und Namen dar­ge­stell­ten zwölf Apos­tel beinhal­tet.

An der Süd­sei­te ist die ehe­ma­li­ge Patro­nats­lo­ge mit Ran­ken­ma­le­rei ange­bracht. Der Kan­zel­al­tar, um 1740 geschaf­fen, zeigt das Wap­pen der Doro­thea von Bose (Geb. von Gott­feld). Ihr Epi­taph (gest. 1746) ist an der Süd­wand zu sehen. Aus dem Mit­tel­al­ter stam­men noch an Schmuck eine Madon­nen­sta­tue, ver­mut­lich von einem Altar, und die Kup­pa eines roma­ni­schen Tauf­stei­nes. Das Orgel­pro­spekt ist aus dem 18. Jahr­hun­dert. Ein geschnitz­tes Epi­taph aus Eichen­holz erin­nert an Hip­po­li­tha Römer (gest. 1756).

Berg­ner bemerkt: „Nach Art eines Wand­spie­gels mit breit­bauchi­gem Kon­sol unter­wor­fen, reich­lich mit Urnen und Laub­ge­hän­ge besetzt. In der Mit­te vor dem Schrift­feld turnt Put­to auf einer zackig über­lau­fen­den Urne mit einem Del­phin.“

Ein wei­te­res far­big gestal­te­tes Epi­taph mit Waf­fen und Tro­phä­en ist zu sehen. Wei­te­re zwei figür­li­che und stei­ner­ne Stei­ne sind in der Kir­che unter­ge­bracht . Im ers­ten ist Wolf von Ben­n­dorf, in Rit­ter­rüs­tung mit Waf­fen und Wap­pen dar­ge­stellt und im zwei­ten ist Hans Georg von Löwen, auch in Rüs­tung mit Waf­fen und Wap­pen­fel­dern dar­ge­stellt.

Bei­de Stei­ne sind mit einer Inschrift ver­se­hen.

Im Jah­re 1996 wur­de in den Dach­stuhl eine Ther­mo­kam­mer für die ansäs­si­ge Fle­der­maus­art „Klei­ne Huf­ei­sen­na­se“ ein­ge­baut.

(Text: Susan­ne Rie­mer-Ranscht)

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