St. Kil­li­an Kir­che in Gröst

Nach dem Drei­ßig­jäh­ri­gen Krieg zer­fiel die alte Kir­che in Gröst. Erst 100 Jah­re spä­ter konn­te an Stel­le der alten, ver­mut­lich klei­ne­ren Kir­che, eine neue gro­ße, statt­li­che Kir­che erbaut wer­den.

1765 wur­de die durch den Bau­meis­ter Andre­as Hie­sel­hahn errich­te­te Kir­che fer­tig gestellt und geweiht. Das gesam­te Gebäu­de ist in einem Bau­ab­schnitt errich­tet und auch in spä­te­rer Zeit nie bau­lich ver­än­dert wur­den. So zeigt sich noch heu­te ihr impo­san­tes Kir­chen­schiff im Ori­gi­nal. Für die Dorf­ge­mein­de Gröst stellt die schlich­te, schö­ne und über­aus groß gewähl­te baro­cke Kir­che ein his­to­risch wich­ti­ges Kul­tur­er­be dar.

Ein beson­de­res Klein­od ist auch die Orgel des bedeu­ten­den Bau­meis­ters Tram­pe­li. Sie weist im Augen­blick sehr gro­ße Schä­den auf und ist nicht spiel­bar. Trotz­dem begeis­tert sie Orgel­spe­zia­lis­ten, weil auch sie sich noch im Ori­gi­nal­zu­stand befin­det.

Eine Sand­stein­plas­tik in etwa 7 m Höhe an der Nord­sei­te des Kirch­tur­mes könn­te eine Dar­stel­lung des Hei­li­gen Kili­an sein. Der Hei­li­ge Kili­an ist seit alters her der Patron von Würz­burg. Der im 7. Jahr­hun­dert aus Irland gekom­me­ne Kili­an wird auch als Apos­tel der Fran­ken bezeich­net. Gleich­zei­tig ist er der Schutz­hei­li­ge der Maler, Bött­cher und Win­zer. Er gilt als Hel­fer bei Augen­krank­hei­ten, Gicht und Rheu­ma­tis­mus. St. Kili­an wird oft als Bischof mit Stab und Buch, aber auch mit Pal­me, Kelch oder Obla­ten­tel­ler dar­ge­stellt.

An der Süd­sei­te des Kir­chen­schif­fes erin­nert eine Inschrift an die Pest, die im Jah­re 1463 in Gröst wüte­te. Der Stein wur­de aus dem Vor­gän­ger­bau über­nom­men und gehört wohl zu den ältes­ten Tei­len des Gebäu­des.

Die Über­set­zung der Inschrift lau­tet:

„Im Jah­re des Her­ren 1463 am Tage Johan­nes des Täu­fers begann eine Pest­epi­de­mie, dau­er­te bis zum Fest All­hei­li­gen… (180 Men­schen star­ben). Deren See­len mögen in hei­li­gem Frie­den ruhen. Amen“

1990 wur­de der damals sehr beschä­dig­te Turm wie­der neu ein­ge­deckt. 1992 folg­te die Erneue­rung des Schiff­da­ches. Inzwi­schen sind durch Spen­den und sehr viel pri­va­te Initia­ti­ven die Fens­ter und Türen erneu­ert wur­den.

(Text: Susan­ne Rie­mer-Ranscht)

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