Eine kleine behagliche Dorfkirche, wie es viele in unserer Region gibt – diesen Eindruck erweckt die obige Ansicht des Innenraums der Almsdorfer Kirche. Nur in echt gibt es den so leider nicht mehr zu bewundern. Wo sich auf der Abbildung die Tonnendecke wölbt, eröffnet sich heute der Blick in den freien Himmel. Von der liebevollen Ausstattung ist nichts mehr erhalten außer den Resten des gemauerten Altarblocks. Nachdem im Jahr 1992 die baufällige Dachkonstruktion des Kirchenschiffes vollständig entfernt werden musste, stehen dort nur noch die kahlen Außenmauern. Immerhin konnte damals der wertvolle Doppelturm mit kommunalen Mitteln instandgesetzt werden, so dass dieses Wahrzeichen bis heute das Dorfbild von Almsdorf prägt.
Zwei gotische Schrifttafeln an der Außenwand geben bis heute Auskunft über die frühe Baugeschichte der Kirche. Demnach wurde der Grundstein für das Gotteshaus im Jahr 1307 gelegt. 70 Jahre später erfolgte eine bauliche Erweiterung. Somit gehört die Kirche nachweislich zu den ältesten Bauwerken in unserem Pfarrbereich. Bis Mitte der 50er Jahre war die Kirche geistlicher Mittelpunkt des Ortes. Dann wurde der regelmäßige Gottesdienstbetrieb eingestellt. Mit einer Trauung im Jahre 1959 fand die kirchliche Nutzung ihr vorläufiges Ende und der Verfall des Gebäudes war nicht mehr aufzuhalten.
Doch mit diesem Zustand wollen sich engagierte Almsdorfer und der Gemeindekirchenrat des Kirchspiels nicht abfinden. Im Jahr 2012 wurde durch Einziehen von Ankern die statische Sicherheit hergestellt. Geplant ist weiterhin die Sicherung der Mauerkrone. Die Glocke im Turm soll wieder läutbar gemacht werden. All diese Maßnahmen zielen darauf ab, die Kirchenruine zumindest für Freiluftveranstaltungen wieder nutzen zu können.
(Text: Bernhard Zeller)